Märchen als Literaturgattung

Märchen: Eine Reise durch die Zeit und Kulturen

Märchen gehören zu den Erzählungen. Unter ihnen finden wir die Kunstmärchen und die Volksmärchen.

Kunstmärchen sind Erzählungen, die von Schriftstellern selbst erdacht und erschaffen wurden, wobei sie die typischen Gestaltungsmerkmale eines Volksmärchens verwenden. Bekannte und berühmte Märchen von Hans Christian Andersen, Wilhelm Hauff oder auch märchenähnliche Erzählungen moderner Schriftsteller wie Rafik Schami zählen dazu.

Volksmärchen hingegen sind seit Jahrtausenden mündlich überlieferte, traditionelle Weisheitsgeschichten. Man nimmt an, dass sie existieren, seit es Menschen gibt. Diese alten Märchen bestehen aus Bildern, die gesprochen werden, oder umgekehrt gesagt, aus Sprache, die bildhaft gehalten ist. Es sind Worte, die man direkt auf dem inneren Bildschirm sehen kann.

Die Bilder in den alten Märchen sind universal. Sie sind in der Vorstellung jedes Menschen vorhanden und von jedem Menschen verstehbar. Zum Beispiel: die Mutter, der Vater, das Haus, der Weg, der Wald. Da diese Bilder universal sind, ändern sie sich international je nach geografischer Lage nur leicht. Das bedeutet, dass wir in Märchen aus der ganzen Welt ganz ähnliche Inhalte und Bedeutungen erkennen können.

Volksmärchen dienten und dienen als Anleitung, Führung, Bewusstseinsöffner und Begleitung für die Lebenswege der Menschen. Gleichzeitig waren sie auch unterhaltsam. So haben sie ihren Weg aus der mündlichen Überlieferung in die Literatur gefunden.

Als eines der ältesten schriftlich überlieferten Märchen gilt das babylonische Gilgamesch-Epos (2000-1600 v. Chr.).
Autorin: Danka Rubarth

Lesedauer: 3 Minuten